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Staatsfeind Nr 1

 

   
02. 06. 2014  

Staatsfeind Nr 1

Vor einiger Zeit wurde im TV der Spielfilm Staatsfeind no 1 wiederholt, leider habe ich erst etwas zu spät eingeschaltet.

Der Film wirkte auf mich so frisch und authentisch wie eh und je. Unter dem Aspekt der Enthüllungen eines Edward Snowden und meiner eigenen Erfahrungen mit diesem Staat bietet der Film außer einer guten Unterhaltung eine Fülle von Informationen.

Der Regisseur Tony Scott hat sich große Mühe gegeben, alle technischen Details realitätsgenau abzubilden.

Um den Film authentisch zu gestalten, war am Set u. a. ein Berater für Maßnahmen gegen technische Überwachung (engl.: „Technical Surveillance Counter-Measures“ kurz: TSCM) anwesend.

Um es klar zu sagen, alle Details des Films wurden dem Leben und nicht der Fiktion nachgebildet.

Da mir verschiedene Dinge aufgefallen sind, hier meine kurzen Einlassungen zum Film.

Angefangen hat der Film mit einem Mord, der zufällig mitgefilmt wurde.

Hier gleich meine ersten Anmerkung. Bei meiner privaten Recherche zu Straftaten des Staates kann ich sagen, dass es wahrscheinlich so gut wie keinen Staat auf diesem Globus gibt, der nicht von gelegentlich bis regelmäßig unbequeme Leute umbringen läßt.

Für den geneigten Leser habe ich ein schönes Beispiel aus Belgien herausgesucht.

Im Zusammenhang mit dem Fall des Kinderschänders Marc Dutroux ließ der Belgische Staat mutmaßlich mindestens 27 Zeugen und einen Generalstaatsanwalt umbringen. Die Zeugen sollten wohl am Reden gehindert werden.

Und der Generalstaatsanwalt wollte den Weisungen der Politiker wahrscheinlich nicht so recht folgen.

Der Nachfolger hat es bis heute abgelehnt, Ermittlungsverfahren zu den Morden einzuleiten. Einen Link zum Thema finden Sie am Ende des Textes.

Da der Film Staatsfeind Nr 1 rund 15 Jahre alt ist, hat sich an der Technik des Überwachungsstaates einiges geändert.

In einer Scene ist ein rotblinkender Peilsender unter dem Auto zu sehen. Das ist eine Technik, die sich weitgehend überholt hat. In einem moderneren Auto sind bis zu 10 elektronische Schnittstellen, die alle online ausgelesen werden können.

Zu den Abhörwanzen sei folgendes gesagt. Grundsätzlich brauchen solche Geräte eine Stromversorgung. Miniwanzen, wie sie zum Teil zu sehen sind, hauchen auch heute noch nach spätestens 2 bis 3 Stunden Ihr Leben aus.

Das bevorzugte Ziel zum Verstecken von Wanzen sind elektrische Geräte. Gerne genommen werden Steckerleisten, Lichtschalter, Steckdosen, Radios oder Fernseher.

An der Vorgehensweise wie im Film hat sich auch bis heute nichts geändert. Es wird eingebrochen und die komplette Wohnung mittels Video gefilmt.

Im Büro werden die Filme ausgewertet. Die vorgefundene Hardware wird 1 : 1 beschafft, mit Wanzen oder Software manipuliert und beim nächsten Einbruch gegen das Original ausgetauscht.

Eine gängige Praxis von faschistischen Staaten ist z. B. das Aushorchen von Ehepartnern.

Wenn es in der Beziehung kriselt, dient dies meistens als Ansatzpunkt.

Im Fall Gustl Mollath ist stark davon auszugehen, dass die Privaträume rundum verkabelt waren.

Im Film werden in einer Szene die gefundenen Wanzen in einen Beutel aus Alufolie gepackt.

Dies ist eine Vorgehensweise, die sich auch für Handys empfiehlt.

In diversen Fernsehsendungen wurde erklärt, das man den Akku ausbauen sollte, um z. B. ein Abhören zu verhindern.

Das ist richtig und nicht richtig.

Mit dem Ausbau, falls überhaupt möglich, verhindern Sie zwar das Abhören, eine Ortung ist aber trotzdem möglich.

Wickeln sie Ihr Telefon in handelsübliche Alufolien ein. Machen Sie einen Versuch mit einem anderen Handy. Erst wenn das Gerät nicht mehr zu erreichen ist, sind Sie geschützt.

Ob eine Software zur Stimmerkennung bei öffentlichen Telefonaten existiert und eingesetzt wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Da diese Variante im Film aber dargestellt wird, und auch bei vielen anderen Filmen thematisiert wird, kann man wohl davon ausgehen.

Der Kontakt zwischen Auftraggeber und Detektiv ( Gene Hackman ) läuft im Film über einen sogenanten Toten Briefkasten. Eine Vorgehendweise, die schon reichlich in allen möglichen Spionagefilmen gezeigt wurde.

Auch hier ist zu sagen, dass sich daran wahrscheinlich auch in den nächsten Jahrhunderten nichts ändern wird.

Unabhängig von allen technischen Sachverhalten wird die Strategie der Gegenseite eingehend erklärt. „Machen Sie den Zeugen unglaubwürdig, noch bevor er sich überhaupt zu Worte melden kann“.

Das ist eine Strategie, die der WDR bei mir bis zum Exsess angewendet hat. Aber hierzu später mehr.

Bleiben Sie dran, ich werde Sie auch weiterhin auf dem laufenden halten.

Ein schönes Leben noch für Alle

Wolfgang Krapohl

 

Kinderschänder - Marc Dutroux und die toten Zeugen

https://www.youtube.com/watch?v=RDnwlf6xN8g