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Akte Dürrwald
Schwarzbuch des WDR  
   
Einblicke in ein schlagzeilenträchtiges Unternehmen
   
   
Akte Dürrwald

Wie funktioniert Macht eigentlich ?

   
11. 07. 2014  

Wie funktioniert Macht eigentlich ?

Vor einiger Zeit hat ein Schauspieler, der die damalige DDR frühzeitig verlassen durfte, in einer Talkshow im 2. Fernsehen über seine Erfahrungen berichtet.

Nach dem Mauerfall hatte er unter anderem Einsicht in seine Stasiakten. Zur Belustigung der übrigen Teilnehmer und der Zuschauer erzählte er, dass Erich persönlich und handschriftlich Anmerkungen gemacht hatte und die Ausreise genehmigte.

„Mit solchen Kleinigkeiten haben die sich damals abgegeben“.

Ich glaube, dass in dieser Sendung uns alle der Mantel der Geschichte gestreift hat.

Macht ist immer gleich. Egal ob rechts oder links, oben oder unten, egal welche Farbe oder Mentalität, Macht bleibt Macht.

Für Erich könnte auch Hannelore, Horst, Angela, Edmund, Sigmar oder sonstwas stehen.

Wer die Apothekenrundschau, die Bäckerblume und andere Druckwerke regelmässig durchschnüffeln lässt, der muß schon sehr neurotisch sein.

Normalerweise läßt man in unserem Land nur Leute an die Macht, die schon viele Jahre vorher Einblicke in die inneren Zirkel hatten.

Manchmal wird auch eine sogenante Mutprobe verlangt.

Gelegentlich aber gelingt es zum Beispiel Seiteneinsteigern, Hausfrauen oder anderen Akteuren überraschenderweise Teilhaber zu werden.

Diese Leute werden dann in einem 6 Wochen Schnell-Lehrgang auf die Macht vorbereitet.

Hier das Kursprogramm im Schnelldurchlauf:

1. Oberster Grundsatz - Gesetze gelten nur für Andere.

2. Die Macht hat Vorrang vor allem Anderen. Einzelschicksale, Menschenleben, Gefühlsduseleie, ethische Prinzipien, die Vorschriften des Strafgesetzbuches oder Anderes finden bei machtpolitischen Überlegungen keine Berücksichtigung.

3. Kontrolle ist Alles.

4. Die Parteien haben immer recht.

5. Wir kontrollieren die Presse.

6. Wir kontrollieren die Justizia.

7. Wer Ärger macht kommt weg, egal wie.

8. Bei Rotlicht immer lächeln.

9. Versuche so viel „Erpressungsmaterial“ wie möglich zu sammeln.

10. Kosten spielen keine Rolle, es ist Geld für Alles da.

Die obige Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Zu Punkt 9: Sehen Sie sich das Ergebnis der letzten Bundestagswahl an. Das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen hat das alles auf den Kopf gestellt.

Zu Punkt 10: Wenn ein Politiker etwas nicht will, dann sagt er, dafür ist kein Geld da.

In den staatlich geförderten Krimis der Reihe „Tatort“ wird gerne gezeigt, dass bei polizeilichen Vernehmungen Videos aufgezeichnet werden.

Eine solche Protokollierung ist politisch nicht gewünscht. Es bliebe kein Spielraum, um nachträglich Änderungen vorzunehmen.

Das gleiche gilt für Gerichtsverhandlungen.

Wolfgang Bosbach in der Fernsehsendung zum Fall Harry Wörz:

Für soetwas ist kein Geld vorhanden.

Nur zu gerne erinnert man sich an die Bücher seiner Jugend. Und ganz besonders an den Steppenwolf von Hermann Hesse.

Der Staat ist das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: "Ich, der Staat, bin das Volk."

Friedrich Wilhelm Nietzsche

 

Bleiben Sie dran - es könnte lohnen.

Wolfgang Krapohl