1. Brief an Jean-Claude Juncker
Sehr geehrter Herr Jean-Claude Juncker,
in den letzten 5 Jahren ist fast ohne Unterbrechung über Griechenland debattiert worden. Dieses Jubiläum war für mich Anlass, mir den ganzen Vorgang einmal anzuschauen.
Als Vorgeschichte ein paar kurze Erläuterungen zu mir selber.
Ich bin in einer Familie groß geworden, in der das Spielen fester Bestandteil war.
Später habe ich in einer Clique angehört, in der das ebenfalls ausgiebig praktiziert wurde.
Man traf sich bei irgend einem Mitglied in großer Runde um zu spielen. Meistens gab es eine Eckbank, auf der man sich versammelte. Im Hintergrund lief immer ein altes Dampfradio.
Gespielt wurden alle Arten von Brett- oder Kartenspielen. Darüber hinaus gab es die Rubrik der selbst ausgedachten Spiele.
Hier war der Renner „ Neckermannkatalog mit Verstand lesen“.
Die Regeln waren einfach. Der erste rief eine Zahl. Der zweite musste den Katalog an besagter Stelle aufschlagen, und einen Artikel aussuchen. Der dritte musste laut vorlesen.
Wir haben regelmäßig Tränen gelacht.
Im Zusammenhang mit der Griechenland-Diskussion habe ich mir die Kopenhagener Kriterien durchgelesen.
Die Kopenhagener Kriterien müssen von einem offiziellen Beitrittskandidaten erfüllt werden, um Vollmitglied der Europäischen Union zu werden.
Dort steht unter anderem:
Institutionelle Stabilität, demokratische und rechtsstaatliche Ordnung, Wahrung der Menschenrechte sowie Achtung und Schutz von Minderheiten.
Schon beim ersten Überfliegen des Textes habe ich mir meine alte Clique herbeigesehnt.
Einer liest vor, der Rest krümmt sich vor Lachen.
Guter Mann, ich kann Ihnen versichern, dass das, was die uns als unabhängige Justiz verkaufen, in Wirklichkeit alles nur billigste Pappmaché ist.
In Deutschland sind Justizangestellte grundsätzlich Beamte. Beamte sind weisungsgebunden.
Richter werden nach Parteibuch aussortiert und müssen das Urteil fällen, das Ihre Vorgesetzten wünschen.
Staatsanwälte müssen erst in ellenlangen Listen nachsehen, ob ein Strafverfahren eröffnet werden darf oder nicht.
Die Justizverwaltung, ein wichtiger Bestandteil des ganzen Systems, bekommt von A bis Z alles vorgeschrieben.
Hier werden auch die sogenannten schwarzen Listen geführt. Wer da draufsteht, wird in seinem ganzen Leben keinen Prozess mehr gewinnen.
Die Polizei wird in ganz besonderem Maße dazu benutzt, politische Interessen durchzusetzen.
Hier in NRW gibt es einen Justizminister. Der heißt Thomas Kutschaty und ist Rechtsanwalt.
Ist aber alles nur abgeschrieben. Im Volksmund heißt so was Betrüger.
Wer das alles nicht zur Kenntnis nimmt, ist entweder dumm oder korrupt.
Korrupte Grüße nach Belgien
Wolfgang Krapohl
Wolfgang Krapohl
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