1. Zwischenbericht Schwarzbuch WDR - Teil 8
Meine Erfahrungen mit der Presse:
Die Presse !
Dass sich die Gesellschaft der Deutschen in einem katastrophalen Zustand befindet, ist im Grund das Versäumnis der Presse.
Schon vor über 2.000 Jahren wurde von den Griechen die Frage diskutiert, wer kontrolliert die Kontrolleure ?
Uns wurde seit Kindertagen erklärt, dass das die Aufgabe der Presse sei.
Der letzte große Skandal war meiner Erinnerung nach der CDU Parteispenden-Skandal.
Danach hat es wahrscheinlich eine Art Wannseekonferenz gegeben.
Eine Konferenz zwischen Politik und den führenden Pressevertretern.
Das Ergebnis war wohl eine Art Nichtangriffspakt.
Die Politik hat sich verpflichtet, die Presse regelmäßig in Hinterzimmer-Gesprächen über alle aktuellen Vorgänge auf dem laufenden zu halten.
Als Gegenleistung unterschrieb die Presse eine Art Geheimhaltungsverpflichtung.
Ein klassische Win-win-Situation.
Die Politik hatte sich mit einem Schlag alle kritischen Frager vom Hals geschafft. Es konnte nach Belieben die Sau rausgelassen werden, ohne Angst vor Entdeckung haben zu müssen.
Die Presse brauchte ab sofort keine teuren Außendienstler mehr zu beschäftigen.
Wozu noch recherchieren, wenn die uns eh alles freiwillig erzählen.
Vor einigen Jahren wurde der Nobelpreis an einen Wissenschaftler verliehen für ein Buch aus den Fünfzigern.
Ein Buch mit einer im Grunde genommen simplen Aussage.
Wenn ein Prozess oder ein Vorgang überlange Zeit ohne Krisen und ohne öffentliche Kritik abläuft, kommt irgendwann das Böse erwachen.
Um so schöner und um so länger das Hochdruckgebiet, um so heftiger das Unwetter am Ende.
Die regelmäßige Krise ist als Regularium so wichtig wie das tägliche Brot.
Es scheint wohl so, dass die Presse im großen und ganzen ungefähr um das Jahr 2000 herum die Arbeit eingestellt hat.
Wenn die These des Nobelpreisträgers richtig ist, dann trifft dies auch auf jeden Fall für gesellschaftliche Abläufe zu.
Von 2000 bis heute hat es keinerlei kritische Presse in Deutschland gegeben.
Alle Missstände, die ich in den letzten Jahren aufgedeckt habe, sind der Presse verborgen geblieben.
Im WDR wird schon seit einiger Zeit der Begriff Journalismus nur noch im Zusammenhang mit verstorbenen ehemaligen Mitarbeitern verwendet.
Ansonsten werden nur noch Floskeln wie „Berichterstattung“ oder „Reportagen“ verwendet.
Schon vor längerer Zeit wurde ich von einem prominenten Anwalt aus meinen persönlich Umfeld gefragt, wann denn mit einer Veröffentlichung zu rechnen sei.
Die Antwort, die ich damals gegeben habe, hat bis heute nichts an Richtigkeit verloren.
Keine Ahnung wer was wann veröffentlichen wird. Ich weiß nur, dass der Knall am Ende je lauter sein wird, um so weiter Alles nach hinten verschoben wird.
Ansonsten wünsche ich dieser Gesellschaft auf dem Weg in den Faschismus weiterhin alles Gute, und weiterhin viele viele Wahlbetrügereien.
Wolfgang Krapohl
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