Der Berg der Kölner
Wer über die Landstraße von Köln nach Brühl fährt, der kommt durch den Stadtteil Meschernich.
Früher war das einmal ein beschauliches kleines Dörfchen mit intaktem Sozialverbund.
Dann kamen ein paar schlaue Stadtplaner auf die tolle Idee, dort ein paar Hochhäuser zu bauen.
Mit verheerenden Folgen für das Dorf.
Nach mehreren erfolglosen Versuchen, das Chaos in den Griff zu bekommen, wurde ganz offen diskutiert, die Häuser wieder abzubrechen.
Eine ehemals eingerichtete Polizeiwache wurde rein vorsorglich wieder geschlossen.
„Zu gefährlich für unser Personal.“
Das ganze Areal wurde sich selbst überlassen. Eine staatliche Ordnung im klassischen Sinne gab es nicht mehr.
Manchmal gab es in der Tagespresse noch die eine oder andere Randnotiz.
So wurde vor Monaten berichtet, dass eine halbverweste Leiche von einem der Balkone herunter geworfen wurde.
Die Polizei machte keinen große Bahnhof. So etwas geschiet eben manchmal.
Der Täter war nicht zu ermitteln.
Dann kam die Kölner Sylvesternacht. Der putzig skurile Polizeichef Wolfgang Albers wurde entlassen.
Der neue Mann tat das, was neue Männer immer versprechen. Wir räumen auf.
Die neue Oberbürgermeisterin Henriette Reker versprach das, was neue OB‘s immer versprechen. Wir räumen auf.
Vor einigen Tagen lieferte der Kölnberg nach vielen Jahren plötzlich wieder Schlagzeilen.
Was war geschehen ?
250 Polizisten haben in einer groß angelegten Aktion die Wohnanlage umstellt und gründlich gefilzt.
Heraus kam Erstaunliches.
Ein Clan von Familien aus dem ehemaligen Jugoslavien hatte mehrere Wohnungen gekauft oder angemietet. Dort wurde unter anderem im großen Stil mit Rauschgift gedealt.
Es gab zum Beispiel die Möglichkeit, das erworbene Rauschmittel sofort vor Ort zu konsumieren.
Dabei ist dann einer der Kunden zu Tode gekommen. Nach einigem Überlegen entschloss man sich, den Kadaver in einem Schrank auf einem der Balkone zu verstauen.
Nach einiger Zeit fing der Tote an zu stinken. Also wurde das Paket dann eines Nachts einfach vom Balkon geworfen.
Mit bekanntem Ergebnis.
Einer der bei der Razzia beteiligten Polizisten äußerte sich folgendermaßen:
Hier wurden im Laufe der Jahre Millionen verdient. Und natürlich alles steuerfrei.
Für den Normal-Otto ergeben sich ein paar ganz einfache Fragen.
Warum wurde schon vor Jahren die Wache geschlossen ?
Wie ist es möglich, solche bandenmäßigen Straftaten zu tolerieren.
Wer hat die Wohnungen bezahlt ?
Wo kommen auf einmal 250 Polizisten her, wenn in der Sylvesternacht keine zu sehen war ?
Wird der gefeuerte Polizeipräsident Albers wegen Strafvereitelung im Amt angeklagt ?
Wird das Vermögen von verantwortlichen Politikern zum Begleichen des Millionenschadens beschlagnahmt ?
Fragen über Fragen.
Natürlich muss jeder wissen, dass die Polizei das macht, was die Vorgesetzten aufgeben.
Vor einiger Zeit habe ich geschrieben, dass die Polizei ganz massiv dazu benutzt wird, um politische Interessen durchzusetzen.
Der Kölnberg ist ein sehr schönes Beispiel dafür.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Krapohl
Wolfgang Krapohl
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