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Akte Dürrwald
Schwarzbuch des WDR  
   
Einblicke in ein schlagzeilenträchtiges Unternehmen
   

"Dä längste Adventskalender vun Kölle"
-- Der längste Adventskalender von Köln

Jeden Tag ein neues Türchen für diesen herrlichen Sender.

   
Akte Dürrwald
2019
 
03. 12. 2019  
   
Akte Dürrwald
Interview mit Justizministerin Christine Lambrecht ( SPD )

 

Interview mit Justizministerin Christine Lambrecht ( SPD )

Krapohl:

Hallo Frau Lambrecht.

Lambrecht:

Hallo der Herr aus Erftstadt.

Was kann ich für Sie tun?

Krapohl:

Zuerst möchten unsere Leser wissen wie Sie zu den Betrügereien an den Krapohls stehen.

Lambrecht:

Ich bin über alles bestens informiert.

Wer sich das Geld jetzt allerdings in welche Tasche steckt, kann ich nicht genau sagen.

Ich weiß nur, dass dieser Merz ja ziemlich geldgeil ist.

Krapohl:

Was wir jetzt von Ihnen gerne wissen möchten ist, wie ist der genaue Ablauf, wenn es um diese Todesurteile geht?

Lambrecht:

Normalerweise reden wir da nur intern drüber.

Aber für Sie mache ich gerne eine Ausnahme.

Gerade jetzt in der dunkleren Zeit sind solche Treffen oft sehr stimmungsvoll.

Wir treffen uns am späten Nachmittag, wenn es schon leicht dunkel ist.

Die Christen auf der einen Seite und die Sozis gegenüber.

Irgendwer hat Kaffee und Kuchen besorgt, und wir freuen uns auf die kommende Weihnachtszeit.

Die Kerzen werden angezündet und jede Fraktion stimmt ein Lied an.

Die einen singen die Internationale ,die anderen haben es eher mit der Volksmusik.

Und irgendwann werden die versiegelten Umschläge geöffnet und jeder schaut nach, um was es dann geht.

Krapohl:

Das hat dann aber schon etwas von Heiligabend.

Lambrecht:

Ich sagte ja eingangs, auf solche Treffen freuen wir uns immer schon Anfang des Monats.

Krapohl:

Und wie geht es dann weiter?

Lambrecht:

Es wird das Für und das Wider diskutiert.

Es gibt bei solch heiklen Themen immer Abweichler.

Aber die Staatsraison hat immer Vorrang.

Krapohl:

Und wenn dann alle Argumente ausgetauscht sind wird zu Abstimmung geschritten.

Lambrecht:

Das ist sozusagen das Hochamt des Tages.

Es geht sehr würdevoll zu.

Meistens kommt irgend ein Schäuble und weist auf die Würde des Hohen Hauses hin und was wir alle für eine Verantwortung für unsere Demokratie haben.

Daran solle jeder denken, wenn er sein Kreuzchen macht.

Krapohl:

Und die Abstimmung ist namentlich oder mit verdeckten Karten?

Lambrecht:

Nein Nein.

Jeder kann sehen, wie der andere gestimmt hat.

In einer Demokratie ist das eben so.

Und wenn alle Todesurteile abgefeiert sind, bleiben wir meistens noch ein Stündchen zusammen und beglückwünschen uns zu unserer arbeitsteiligen Runde.

Irgendwann kommen die Herren vom Fahrdienst, um uns nach Hause zu bringen.

Dann haben wir endlich Feierabend und jeder feiert noch ein bisschen für sich.

Krapohl:

Dann sind Sie sicherlich ein glühender Verehrer der parlamentarischen Demokratie?

Lambrecht:

Es kann nichts besseres geben.

Krapohl:

Das war ein ausgesprochen schönes Schlusswort.


Wolfgang Krapohl

 

Wolfgang Krapohl
Konrad-Adenauer-Str. 4

50374 Erftstadt

krapohl.wolfgang@gmx.de
tel 02235 9297991